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Monatsrückblick Dezember 2023: Rapspreise zum Jahreswechsel unter Druck, Sojaschrotpreise unter Druck, Rapsschrotpreise legen weiter zu, Wettermärkte in Südamerika geben den Takt vor
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Rapspreise zum Jahreswechsel unter Druck
Das Auf und Ab der Rapsnotierungen an der Börse in Paris ging zuletzt weiter. Allerdings waren die Abwärtsbewegungen deutlich größer als die zwischenzeitlichen Gewinne. So verlor der Fronttermin Februar 24 binnen einer Woche rund 13 EUR/t. Richtungsweisende Impulse für die Rapskurse in Paris kamen dabei in erster Linie von den Sojanotierungen in Chicago. Auf Wochensicht gab der Fronttermin hier in ähnlicher Größenordnung wie die Rapsnotierung nach. Bei Soja dreht es sich in erster Linie um die Wettermärkte und Südamerika. Ausschlaggebend für den Kursrückgang war die Aussicht auf Niederschläge in den brasilianischen und argentinischen Sojaanbaugebieten, die sich positiv auf die dortigen Feldbestände auswirken dürften. Druck auf die Rapsnotierung machte auch der festere Eurokurs, der Rapsexporte aus der EU verteuert. Unterstützung kam hingegen von festeren Rohölkursen.
Am heimischen Rapsmarkt bleibt es ruhig. Vereinzelt werden noch kleinere Lücken gestopft. Aber insgesamt mangelt es weiterhin an Kaufinteresse. Ölmühlen verweisen auf ihre gute Deckung und agieren weiterhin zurückhaltend. Für dieses Jahr sind die Umsätze ohnehin bereits in den Büchern. Allerdings bietet das anhaltend niedrige Preisniveau für Raps und die jüngste rückläufige Tendenz auch keinen Anreiz für Erzeuger zum Verkauf. So wird in der Hoffnung auf deutliche Preissteigerungen mit der Vermarktung weiterhin abgewartet und ins neue Jahr geschoben. Wenn Raps verkauft wird, dann lediglich aus Platz- oder Liquiditätsgründen. In diesem Fall werden kleine Preisspitzen genutzt.

Sojaschrotpreise unter Druck
Sojaschrot tendierte im Dezember zum Teil deutlich schwächer. Im Durchschnitt wurden für konventionelle 44er Partien 505 EUR/t fob Hamburg gefordert, rund 13 EUR/t weniger als im November. Für Ware mit 48 % Fett wurden durchschnittlich 535 EUR/t geboten, ebenfalls 5,5 % weniger als im Vormonat. Die rückläufigen internationalen Sojabohnennotierungen sowie eine etwas bessere Verfügbarkeit im Monatsverlauf drückten auf die Preise. Auch im Dezember stellten einige Mühlen ihre Produktion aufgrund technischer Probleme zwischenzeitlich ein.
Wie zu dieser Jahreszeit nicht anders zu erwarten, konzentrierte sich das Marktgeschehen auf die Entwicklung der Vegetationsbedingungen in den südamerikanischen Hauptanbaugebieten. Hitze und Trockenheit blieben ein Thema, wobei die jüngsten Niederschläge sowohl in Argentinien als auch in Brasilien den dortigen Feldbeständen zugutekommen dürften. Auch wenn das Rekordergebnis des Vorjahres nicht erreicht werden könnte, dürfte Brasilien erneut eine sehr große Sojabohnenernte einfahren und damit einen großen Anteil am globalen Welthandel halten. Vor diesem Hintergrund gerieten zuletzt auch GVO-freie Partien unter Druck. Im Schnitt wurden prompte Partien mit 591 EUR/t bewertet, ein Minus von 9 EUR/t gegenüber dem Vormonat. Ausschlaggebend war die zuletzt schwächere Nachfrage im Vorfeld der Feiertage.

Rapsschrotpreise legen weiter zu
Die Rapsschrotpreise setzten im Dezember ihren Aufwärtstrend fort. Besonders prompte Partien waren zwischenzeitlich nur begrenzt verfügbar und der Markt war vor allem in den ersten beiden Dezemberwochen von starken Tagesschwankungen geprägt. Auch hier nahm die Aktivität erst im Vorfeld der Feiertage ab. Im Durchschnitt wurde Rapsschrot mit rund 328 EUR/t bewertet, ein Plus von knapp 7,7 % gegenüber dem Vormonat.

Wettermärkte in Südamerika geben den Takt vor
Die Entwicklung der Sojabestände in Brasilien und Argentinien wird auch im Januar die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Zuletzt haben Niederschläge den von Trockenheit geplagten brasilianischen Sojabohnenanbaugebieten etwas Erleichterung gebracht, aber vor allem im Norden leiden die Be-stände weiterhin unter Hitze und Trockenheit, was das Ertragspotenzial einschränken könnte. Die Niederschlagsmenge in den kommenden Wochen wird entscheidend sein, auch weil im Januar die zweite Sojabohnenaussaat beginnt und die Produzenten ihre Anbaupläne noch anpassen könnten. Auch der politische Kurs der neuen argentinischen Regierung könnte den Markt beeinflussen. Diese hat bereits angekündigt, die angeschlagene Wirtschaft durch höhere Exportsteuern auf Agrarprodukte zu stützen, worunter auch Sojabohnen und Sojaschrot fallen könnten.