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Monatsrückblick Februar 2025
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Raps auf Berg- und Talfahrt
An der Pariser Börse ging es im Februar Auf und Ab. So verzeichnete der Fronttermin zwar Tagesschwankungen von bis zu 6,75 EUR/t, schlug jedoch oftmals keine eindeutige Richtung ein. Dennoch schloss der Mai-Kontrakt am 28.02.2025 bei 538 EUR/t und damit deutlich über dem noch Ende Januar erreichten Niveau von 520,25 EUR/t. Aufwärts bewegten sich auch Partien der Ernte 2025. Mit den zuletzt notierten 502,25 EUR/t legte der August-25-Kontrakt binnen den zurückliegenden Wochen rund 16,50 EUR/t zu. Kurstreibende Impulse kamen dabei aus Übersee, vorrangig aus Kanada. An der Börse in Winnipeg ging es im Aufwind rückläufiger Lagerbestände und einem kleineren inländischen Angebot ebenfalls aufwärts. Das zog auch den EU-Raps zeitweise mit nach oben. Hinzu kommen getrübte Aussichten auf die französische Rapsernte 2025. Die Sorgen bleiben mit den anhaltenden Niederschlägen, insbesondere im Nordwesten des Landes, bestehen. Das französische Statistikamt hatte die Schätzung zur Rapsanbaufläche zur Ernte 2025 gegenüber der Dezemberschätzung auf 1,3 Mio. ha zurückgenommen. Damit wäre die Fläche auch kleiner als im Vorjahr.

Nur noch wenig Raps in Erzeugerhand
Erzeuger beobachten aufmerksam die Entwicklungen und nutzen Preisspitzen zur Vermarktung. Das betrifft sowohl die schwindenden Restmengen der Ernte 2024 als auch Vorkontrakte der Ernte 2025. Hier konnten sich die Forderungen auf Wochensicht befestigen. So sind im Monatsmittel 461,20 EUR/t möglich. Gegenüber Januar entspricht das einem Plus von gut 10 EUR/t. Partien der Ernte 2024 zeigen dagegen nur wenig Preisbewegung. Auf den Feldern sind die Düngemaßnahmen indes mit den milderen Temperaturen in vollem im Gange.

Sojaschrotpreise geben nach
Der Handel am heimischen Ölschrotmarkt verlief im Februar 2024 in ruhigen Bahnen. Besonders gegen Monatsende zeigte sich der Markt sehr statisch, bei äußerst geringem Transaktionsvolumen.

In der ersten Monatshälfte wurden noch verstärkt mittel- bis langfristige Sojaschrot-Kontrakte abgeschlossen, wobei – wie bereits im Januar – besonders auf hinteren Liefertermine bis zum Jahresende Verträge geschlossen wurden. Angesichts der Aussicht auf ein mehr als komfortables Sojabohnen- und Sojaschrotangebot in der laufenden Saison, bedingt durch eine Rekordernte in Brasilien, agierten viele Marktteilnehmer zunehmend zurückhaltend.

Zudem sorgte die bislang noch unklare handelspolitische Ausrichtung der neuen US-Regierung für Verunsicherung am Markt. Vor diesem Hintergrund wurden auf Großhandelsebene im Schnitt für konventionelle Partien mit 44 % ProFett 322 EUR/t genannt – ein Minus von 3,6 % gegenüber dem Vormonat. Die Forderungen für GVO-freie LP-Partien waren ebenfalls rückläufig und gaben im Monatsvergleich um 4,2 % auf 504 EUR/t nach.

Rapsschrotpreise bewegen sich in engem Korridor
Der Rapsschrothandel verlief im Februar ebenfalls sehr ruhig. Nach einem etwas lebhafteren Start in den Monat nahm die Aktivität bis Ende Februar kontinuierlich ab. Große Deckungskäufe wurden kaum getätigt; nur vereinzelt suchten Mischfutterhersteller prompte Partien, um dringenden Bedarf zu decken. Aufgrund des geringen Preisabstands zum Sojaschrot hielten sie sich jedoch weitgehend zurück. Zudem wollten einige Marktakteure die Entscheidung der neuen US-Regierung abwarten, ob die Anfang Februar um einen Monat aufgeschobenen Strafzölle gegen Kanada tatsächlich durchgesetzt werden. Dies könnte die Handelsströme deutlich verschieben, so die Befürchtung. Trotz dieser Unsicherheiten konnten die heimischen Preise marginal zulegen und lagen im Schnitt bei 286 EUR/t – rund 2,1 % über dem Wert des Vormonats.

Terminmarkt dürfte den Takt vorgeben  
In den vergangenen Jahren traten bei manchen Ölmühlen im Übergang auf die neue Ernte Engpässe auf – es gab Versorgungslücken, die kurzfristig gefüllt werden mussten. Entweder hatten die Mühlen etwas zu knapp kalkuliert, die Ernte verzögerte sich oder beides kam zusammen. In diesem Jahr ist aber vieles anders. Die meisten Ölmühlen haben sich längst umfangreich mit günstigen Rapsimporten versorgt. Kaufanfragen für Inlandsraps gibt es auf den vorderen Positionen daher nur wenig. Grund für die geringe Rohstoffnachfrage der Ölmühlen ist neben einer guten Eindeckung aber auch regional gedrosselte Verarbeitung. Damit dürften sich die Preise im März maßgeblich an den Vorgaben seitens des Terminmarktes orientieren.  

Bislang stimmt der Blick auf die heimischen Felder optimistisch. Der Zustand der Bestände wird als weitestgehend gut bewertet. Abzuwarten bleibt, inwieweit die Kahlfröste Schäden hinterlassen haben. Der Großteil der Melder geht jedoch davon aus, dass sich diese in Grenzen halten. Im Osten des Landes wurde regional der Flug von Rapsstängelrüsslern gemeldet. In Kürze wird mit den ersten Pflanzenschutzmaßnahmen gerechnet.